Verfasst von Flic Everett Veröffentlicht am 24. März 2022

Wann ist Muttertag?

Anders als Weihnachten, wird der Muttertag nicht weltweit an einem festen Datum gefeiert. Im Vereinigten Königreich wird er offiziell als Mothering Sunday bezeichnet und findet traditionell am vierten Sonntag der Fastenzeit statt. Er wurde bereits im 16. Jahrhundert als religiöses Ereignis gefeiert, als sich „Mutterschaft“ auf die „Mutterkirche“ der Region bezog. Es wurde ein besonderer Gottesdienst abgehalten und der Gang zur Mutterkirche wurde als „Mutterschaftsbesuch“ bezeichnet. Als diese Tradition ausstarb, wurde die Tradition eines freien Tages mit Müttern in Verbindung gebracht – und mit einem Besuch bei der eigenen Mutter.

In Amerika wurde der Tag im Mai 1908 von Anna Jarvis ins Leben gerufen, um die Anstrengungen der Mütter zu würdigen. Das Kaufhaus Wanamaker's in Philadelphia unterstützte diese Initiative. Im Jahr 1914 erkannte Präsident Woodrow Wilson den zweiten Sonntag im Mai offiziell als Muttertag an. Ironischerweise distanzierte sich Anna Jarvis bald darauf von dem Anlass, da er sich zu einer Gelegenheit für den Einzelhandel entwickelt hatte – sie startete sogar eine Kampagne, um ihn aus dem Kalender zu streichen, allerdings ohne Erfolg. Es ist ein Tag, an dem sicherlich tief in die Tasche gegriffen wird. Laut der US National Restaurant Association, ist der Muttertag der beliebteste Tag des Jahres, um auswärts zu essen. Laut einer NRF-Umfrage, belaufen sich die durchschnittlichen Ausgaben an diesem Tag auf unglaubliche 28,09 Mrd. Dollar – in Großbritannien waren es im Jahr 2021 etwa 1,34 Mrd. Pfund. Das sind eine Menge Blumen.

Muttertag auf der ganzen Welt

Der Muttertag ist jedoch nicht nur eine britische oder amerikanische Erfindung. In Thailand wird er heutzutage im August, am Geburtstag der Königin, gefeiert. In Äthiopien wird er jedes Jahr im Herbst während des mehrtägigen Festes Antrosht begangen. Sicher besser als eine Packung Badesalz.

In Spanien begann der Muttertag als religiöses Fest, das am ersten Sonntag im Mai gefeiert wird. In Frankreich wurde der Muttertag Ende Mai 1806 von Napoleon eingeführt, um „die Mütter großer Familien“ zu ehren.

Norwegen feiert im Februar und Argentinien hat seinen Dia de la Madre im Oktober. In Indien dauert das Fest Durga Puja im Oktober zehn Tage und wird zu Ehren der Hindi-Göttin gefeiert, die als „Göttliche Mutter“ bekannt ist.

Was schenkt man zum Muttertag?

Heutzutage gibt es kaum noch ein Geschäft, das keine Angebote zum Muttertag hat, von Lippenstiften über Blumen und Geschirr bis hin zu Postern mit der Aufschrift „Die beste Mutter aller Zeiten“. (Wir können zwar nicht alle die beste Mutter aller Zeiten sein, aber den Kindern ist das egal).

Im Vereinigten Königreich und den USA sind Blumen, Pralinen, Parfüm und selbstgemachte Geschenke ein Muss, während im Kulturland Frankreich die Kinder oft ein Gedicht für ihre Mamas schreiben.

In Japan schenkt man zum Muttertag, der im März stattfindet, Nelken als Symbol für Lieblichkeit und Ausdauer und die Kinder malen auch Bilder von ihren Mamas.

In Mexiko laden die Familien ihre Mütter zum Essen ein und buchen traditionell sogar Mariachi-Sänger, die ihnen ein Ständchen bringen. In Serbien hingegen schleichen die Kinder in das Schlafzimmer ihrer Mutter und... fesseln sie im Bett. (Bitte was?) Sie muss sich mit Süßigkeiten „freikaufen“. Kleiner Hinweis an serbische Kinder: Das macht eurer Mutter nicht wirklich Spaß. ​

Geschenke, die sie wirklich zum Muttertag möchte

Weniger Poster vom Massenmarkt, mehr handgefertigte Karten und Geschenke. Viele Mütter haben klumpige Töpferwaren auch noch auf dem Kaminsims stehen, wenn ihre Kinder fünfzig sind.

Ein klein wenig persönlicher Einsatz kann sehr viel bewirken, sei es ein selbst gepflückter Blumenstrauß, ein selbst gemaltes Bild oder ein paar wackelige Cupcakes.

Und falls es ein Geschenk sein soll, können Sie mit schönen Pralinen, einem sorgfältig ausgesuchten Schmuckstück oder den alten Klassikern – Blumen, einer gebastelten Karte und Frühstück im Bett – nichts falsch machen. ​ 

Ein Gespräch mit Müttern aus dem Vereinigten Königreich und den USA zeigt jedoch, dass für sie „Ruhe und Frieden“ ganz oben auf der Wunschliste stehen – und wie JLo schon sagte: Love don't cost a thing.

„Ich würde am liebsten mit meinen beiden Kindern, sechs und neun, am Strand spazieren gehen und dann ein schönes, selbst zubereitetes Essen genießen“, sagt Kelly Robinson-Key von Kellythepoet.com.

Ruth Bradford, Mama eines fünfjährigen und eines einjährigen Kindes und Gründerin von The Little Black and White Book Project sagt: „Alles, was ich mir zum Muttertag wünsche, ist, dass die Kleinen schlafen.“ Außerdem wünscht sie sich, dass mehr Wert auf nachhaltige Geschenke gelegt wird.

Natalie Ward, Inhaberin von Latched: Activewear For Mums und Mutter einer vierjährigen und einer zweijährigen Tochter, ergänzt: „Ich wünsche mir, dass wir einen ganzen Tag als Familie verbringen – ohne Technologie und ohne Ablenkung.“

Hilfe im Haushalt und keine Streitereien sind ebenfalls sehr gefragt. „Ich würde so gerne einmal nicht abwaschen oder keinen Streit schlichten müssen“, meint die dreifache Mutter Amanda Overend, die den Kinderbuchladen Books & Pieces betreibt.

Die Vollzeitmama Kelly Borowitz aus New York, deren Kinder neun, 12 und 14 Jahre alt sind, ergänzt: „Ich würde gerne ausschlafen und in einer Wohnung aufwachen, die wie durch Zauberhand aufgeräumt und leise ist.“

Es gibt den Muttertag – und der Rest ist Wunschdenken.